ich sagte Ihnen immer:
ihr seid niemanden verantwortlich außer der menschheit
– und die wird später erst sagen, was gut an euren gedanken ist.

Geradezu prophetische Worte von Großherzog Ernst Ludwig, festgehalten in seiner Autobiografie „Erinnertes“, die er – einige Jahre vor seinem Tod – formulierte und in der er ein wenig wehmütig auf seine jungen Jahre als Regent und sein ambitioniertes Projekt der Künstlerkolonie Darmstadt und ihrer spektakulären Ausstellungen zurückblickt: auf die Aufbruchstimmung, von der er und „seine“ Künstler vor allen Dingen zur Premiere in 1901 erfasst waren; auf den Mut zum Experiment und dem Willen, alles, wirklich alles neu zu denken, das Leben rundum neu zu gestalten.

Vom Aufbruch in die Moderne erzählt die Künstlerkolonie Darmstadt, vom spannenden Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts. So einmalig, vielfältig und überzeugend, dass die Mathildenhöhe vor genau zwei Jahren, am Samstag, den 24. Juli 2021, in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen wurde.

Seit diesem Moment heißt es wieder in Darmstadt: „Ihr seid niemandem verantwortlich außer der Menschheit“. Denn genau dieser gehört nun das kunsthistorisch so bedeutende Ensemble aus Architektur, Skulpturen und Gartenanlagen: der Menschheit. Nicht mehr nur den Darmstädtern allein, sondern allen auf der Welt. Auch Ihnen.

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Ein Kommentar zu „Zum 24. Juli, Happy Birthday, Du Schöne!

  1. Nach der Lektüre des Buches von Gisela Stammer: „Goldkuhle“ Eine Erzählung zu Einhundertdreißig Jahre Hofgut Oberfeld ist klar geworden, dass Großherzog Ernst Ludwig sein Hessenland in großen Zusammenhängen gedacht hat:
    Nicht nur die Künste sollten hier leben, auch ökonomische und ökologische Zusammenhänge hat er geschaffen. Auch hier hatte er Mut zum Experiment, hat Landwirtschaft und Tierhaltung vollkommen neu gedacht und damit Deutschlandweit Anerkennung gefunden, so wie das Hofgut auch heute!
    Die aktuelle Ausstellung zur großherzoglichen Familie auf dem Friedensplatz zeigt, wie international die Verknüpfungen dieser Familie waren und wie wenig die jetzt lebenden BürgerInnen dieses Hessenlandes diese Zusammenhänge kennen und als bis in die heutige Zeit wirkend auch würdigen.
    Der Besuch vieler Schulklassen zu dieser Ausstellung zeigt, dass die Jugend großes Interesse hat an der Entwicklung zu Beginn des 20. Jahrhunderts

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