


Hier ist zwar alles eintönig, aber alles andere als eintönig: Mit seinen Farb-Gärten, die Olbrich für die Darmstädter Gartenausstellung 1905 in der Orangerie in Bessungen anlegte, probierte er neue Formen der Gartengestaltung und vor allen Dingen den Einsatz der drei Grundtöne Blau, Gelb und Rot im Grün eines Gartens. Jede Farbe bekam ihr eigenes ummauertes Achteck, in dem sie und die dazu farblich passende Pflanzenwelt ihre ganze Pracht entfalten konnten. Malen mit Blumen, so könnte man Olbrichs Prinzip auch nennen – und mit konsequent vordefinierter Farbpalette. Die Farb-Gärten waren jeweils leicht im Boden versenkt, so dass sie von weitem nicht sichtbar waren und die Farben sich in der Wahrnehmung optisch nicht vermischen konnten. Die Bepflanzung war im Parkgelände nur durch Nähertreten und jeder Farbton nur einzeln zu betrachten.
Hier sehen Sie sie zusammen und auf einen Blick: die drei Aquarelle, die der Architekturprofessor und Gartengestalter Olbrich von seinen Farbmuster-Gärten mit dem Überraschungseffekt malte, und die begleitend zur Ausstellung als Postkartenserie herauskamen!
Bildnachweis
Mathildenhöhe Darmstadt (Hrsg.): Joseph Maria Olbrich, 1867 – 1908, Architekt und Gestalter der frühen Moderne. Katalog zur Ausstellung vom 7.2. – 24.5.2010, Ralf Beil, Regina Stephan, Hatje Cantz Verlag, Darmstadt, 2010, S. 311 u. 321 (abfotografiert).